31
Jul
2005

prolog






samstag, 16. Juli 2005 ...

rückblickend sind tage, die das eigene leben wohl für immer verändern eigentlich völlig normal und "unverdächtig". so auch dieser. man weiß ja meistens noch von nix. ein wunderschöner sommermittag. aufstehen um elf, laue luft, noch frischer wind, strahlender sonnenschein. kaiserwetter halt. aber ein leerer brotkasten. auf dem weg zum bäcker überlegte ich mir aufgrund der schönheit des tages die fahrt etwas zu genießen und wählte a) das fahrrad und b) statt des direkten und stärker befahrenen städtischen "prachtboulevards" den indirekteren weg über kleine straßen und den nahegelegenen park. in einer von mir selten befahrenen straße fiel mir etwas auf, was mir aus dem auto heraus bisher immer entgangen war. einige riesige bäume in einer etwas seltsamen "garageneinfahrt". alle mindestens 50cm durchmesser - und vor allem: mittendrin! fünf riesendinger inmitten einer wild verwachsenen einfahrt. hinter der birke und nicht minder verefeut - ein haus, besser gesagt ein dornröschenschloß, offensichtlich jahrzehntelang vernachlässigt. seltsam daran: es war das rechte eckhaus einer dreiergruppe -und die anderen beiden hausteile waren völlig "normal". ich stieg vom fahrrad ab und versuchte auf das hinter dem haus liegende grundstück zu gelangen. aufgrund meterhoher brombeersträucher war dem allerdings nur ein teilerfolg beschieden. ich nahm meine eigentliche "mission" wieder auf und fuhr zum bäcker. aber dieses ding, das ging mir nicht mehr aus dem kopf ...
[blogist]
ich erinnere mich weder an den genauen ablauf noch an meine gedanken bis zu jenem moment, da ich das seltsame alte haus sah. ich glaube, es begann damit, dass ein aufgeregter großer mann vor mir stand, mit der brötchen-tüte wedelte und irgendwas von „dasissjamaleinding, das hassenochniegesehn!“ faselte. im zweifel werde ich gedacht oder gesagt haben: „fein - nach dem frühstück!“
mit honigbrot und milch im bauch stand ich dann also vor dem seltsamen alten haus - und verstand seine aufregung. wer lässt ein haus derart verwahrlosen? wer kann sich erlauben, ein haus in dieser wohngegend leer stehen zu lassen und nicht zu verkaufen? ist es vielleicht doch bewohnt? können wir einfach in den garten gehen? kommen wir überhaupt durch das gestrüpp durch? wie lebt es sich wohl als nachbar direkt daneben oder gegenüber? sind hier ratten oder mäuse, vielleicht sogar größere tiere? (>> wilde hunde, wölfe, killerkatzen). hoffentlich hat sich nicht irgendwer einen verschlag im garten gebaut und fühlt sich jetzt von uns sehr gestört (>> und tötet uns binnen sekunden mit pfeil und bogen, häutet uns und verspeist uns zum abendbrot, dem ersten seit jahren).
aufregend. wenngleich auch, für mich, fernab jeglicher auch nur annähernd realistischer gedanken, dass ich irgendwann einmal mit diesem bruchschloss, diesem ruhrpott-phantom-manor etwas zu tun haben könnte, was über dieses neugierige ums haus schleichen hinaus gehen könnte.
bis er die idee hatte, jetzt, sofort, beim nachbarn zu klingeln.
[blogistin]
ich war im prinzip schon dabei mich wieder abzuwenden und die ganze sache etwas sacken zu lassen, als mir die geschichte einfiel, wie wir vor monaten ein echtes immobilien-schnäppchen haben davonlaufen sehen. mittags im internet gefunden, abends davor gestanden, beschlossen am nächsten morgen anzurufen - und da war es auch schon weg. immobilien muss man anspringen und sich festbeißen. sofort. sonst ist irgendwer immer schneller. soviel hatte ich inzwischen begriffen. also gab ich nichts auf sonntagmittagsruhe und kaffeezeit und stören und blabla - und beschloss beim etwas weiter entfernten, in einem freistehenden haus wohnenden rechten nachbarn zu klingeln. denn nach meiner logik hatte beim direkten nachbarn links definitv schon jeder geklingelt, der etwas über dieses haus wissen wollte. wenn es etwas „neues" gab, dann rechts.

volltreffer. wir erfuhren, dass das haus seit über 30 jahren leer steht und mehr und mehr verwahrlost weil der besitzer im prinzip seit ewigkeiten das haus nicht verkaufen will und schon seit einigen jahren auch nicht mehr zu kontaktieren war. aufgrund einstürzender mauern und sonstiger gefährdungen hatte dieser nachbar aber seit wenigen wochen kontakt mit einem ebenfallls erst vor kurzem gerichtlich bestellten vormund des wohl sehr alten noch lebenden besitzers. wir gaben unsere kontaktdaten an den nachbarn, der sich anbot diese an den vormund weiterzureichen.

ein paar tage später klingelte mein telefon. es war eine anwältin, der besagte bestellte vormund. die jahrzehntelang verschollene fährte war aufgenommen ...
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