Das Mädchen und der Mischer
Da stehe ich nun. An einem Samstag Mittag, irgendwo im tiefsten Ruhrpott, dort wo die Autos lauter röhren als jeder Hirsch, die Männer in der Tat noch Manni heißen und jeden verbalen Austausch, der mehr als drei Buchstaben umfasst, als Nötigung empfinden, die Mädels nennen sich Uschi, sind so und färben sich das Leben schön: Haut, Haare, Nagelkunst - was natürlich wächst, wird gegerbt, gebleicht und zugeklebt.
Mulmig ist mir, ein kleines bißchen, denn ich bin nicht ganz allein - neben mir steht dieses Ungetüm in Orange, schwer und sperrig wie Bolle, hört auf den Namen "Atika" und ist ein Betonmischer, ein ganz großer. Uffz. "Mädchen mit Mischer am Straßenrand", ein ulkiges Bild, nicht nur für Manni und Uschi, die Leute in den vorbeifahrenden Autos glotzen, gucken, lachen. Ich tu so, als läge das in meiner Natur, mit orangefarbenen, riesigen Betonmischern am Straßenrand rum zu stehen. Bin ja schließlich ein Bleichgesicht und nicht von hier. Uffz. "Wo bleibt er nur?", denke ich.
Bewegen lässt sich die Riesenrübe nicht gar so leicht, das merke ich, als ein Wagen hupt, der Fahrer hektisch winkt. Direkt vor einer Ein-, Aus-, Hin- und Herfahrt hat er mich abgestellt, der HerrdesHauses, wusst ich doch, dass die Sache `nen Haken hat. "Ich hol mal eben schnell den Anhänger!" sagte er und verschwand - für immer? Jedenfalls ist das jetzt
Epilog: Lieber HerrdesHauses, bitte lass mich nie wieder mit einem Betonmischer irgendwo am Straßenrand stehen, das macht mich völlig träge, aber so was von! ;-)
blogistin - 15. Okt, 13:45