02 kaufgeschichten

20
Jan
2006

der erste schritt ...



... ist ja sprichwörtlich immer der schwierigste. nach einigem hin und her mit austrittsszenarien, zahlungs- und übergangsmodalitäten - geregelt in schwierigen vertragspassagen, ist das werk des notars heute zur unterschrift bereit.

mit der deckungszusage der bank bewaffnet hören wir uns über einen relativ langen zeitraum nicht nur den über wochen feingestrickten und gegenseitig abgestimmten vertrag, sondern auch dessen juristische deutung an. [rechtsanwältin m. aus d. unterschreibt mit vollmacht des amtsgerichtes und der verkauf ist somit besiegelt.

besiegelt? ach nein, da war ja noch was. wie bereits erwähnt, ist der verkauf des objektes mit dem unterschriebenen vertrag noch nicht rechtskräftig, da der verkaufsvorgang sowie das bewertungsgutachten zuerst von einem, noch durch das amtsgericht zu bestimmenden, prüfer auf eventuelle unstimmigkeiten geprüft wird [ein unabhängiger rechtsanwalt, der sozusagen aus einer lostrommel gezogen wird. könnte ja sein, daß man mit einem vormund interne geschäfte macht.]. nach einer entsprechend erstellten expertiese wird wiederum die rechtspflegerin des amtsgerichtes [die alle vorgänge des amtlich bestellten vormundes überprüft] sich der sache annehmen. für eine person mit vormund sicherlich eine gute- , für einen hauskäufer wie uns eine reine nerven-sache. schnellstenfalls soll ein solcher vorgang 6 wochen dauern. da lassen wir uns aber mal überraschen ...


p.s.: sollte mal jemand für einen wirklich kniffeligen immobilienfall einen guten notar brauchen-> der auf dem schild ist über alle maßen zu empfehlen.

19
Jan
2006

tabula rasa







die mainzelmännchen waren da. oder genauer gesagt: die gartenzwerge. so heißt nämlich der landschaftsbauer, der seitens der rechtsanwältin m. aus d. beauftragt wurde, den undurchdringlichen urwald vom grundstück zu entfernen. da unsere verhandlungen bezüglich des kaufpreises momentan immer konkreter werden, haben wir gemeinsam diese variante genutzt, um unsere käuferseitigen einwände gegen das gutachten einvernehmlich zu lösen und nicht am vom wertgutachter festgestellten preis zu schrauben, da dies unter umständen vom vormundschaftsgericht nicht genehmigt wird.

da aber ohnehin eine der seitlichen grenzmauern bald in des rechten nachbars garten liegt haben wir uns darauf geeinigt, daß das grundstück auf kosten des besitzers bis auf einen großen kirschbaum gerodet wird. solche bestandsmaßnahmen werden nach aussage der rechtsanwältin durch das amtsgericht normalerweise immer genehmigt. insbesondere hier, da eine tatsächliche gefährdung und einschränkung des nachbargrundstückes vorliegt. somit sparen wir an dier stelle geld, was wir virtuell vom kaufpreis bzw vom gesamten investitionsvolumen abziehen können. zurück bleibt ein schlachtfeldähnliches aber geräumtes grundstück. warum noch drei der 15m kirschen auf dem grundstück stehen weiß niemand, aber hauptsache die stark umwurzelte grenzmauer konnte problemlos abgetragen werden.

nachträglich wird sich diese vberhandlungsoption als sehr gut erweisen, da wir die grundstücksräumung als eigenleistung anvisiert hatten. angesichts der drei tage mit zeitweise bis zu 4 arbeitern und einem mittleren radlader muß man an der stelle aber ganz klar sagen, daß wir uns da mächtig übernommen hätten, bzw. das wir uns klar überschätzt haben. aber das wird nicht das letzte mal der fall sein ...

27
Dez
2005

einmessen | 01





erfahrungsgemäß kann man mit dem planen nie zu früh anfangen. bei diesem haus schon mal gar nicht, da die ursprüngliche nutzung [vier wohnetagen] in der grundsätzlichen form sicherlich stark verändert wird. der zeitdruck kommt am ende ohnehin immer ganz von alleine. also haben wir die rechtsanwältin gefragt, ob wir vorab schon mal die schlüssel für das haus bekommen könnten, um das ganze möglichst genau zu vermessen. sie hatte damit kein problem, einzig die "bewohnte", bzw. vollständig möblierte etage des besitzers [1.OG] bleibt uns aufgrund der ansammlung persönlicher gegenstände verschlossen.

abgesehen davon, daß es arschkalt ist die umgebungstemperaturen mit ca. -4C° nicht sehr zum messtechnisch bedingten rumstehen animieren, tauchen beim messen einige fragen auf. neben einem völlig verwinkelten dachgeschoss und drei relativ gleich geschnittenen etagen mit jeweils vier identisch großen zimmern, gibt es einen durch alle etagen ähnlich gesetzten wc- und abstellkammer-kern, der irgendwie nicht wirklich übereinander paßt. aber eigentlich passen muß, in einem holzdeckenbau gibt es nicht besonders viele statische spielmöglichkeiten. aber es steht nach den nackten zahlen nicht alles so übereinander, wie es scheint, bzw. wie es sollte. und vor allem: es gibt rein maßtechnisch anscheinend ein paar unzugängliche tote flächen, die keinen echten sinn ergeben. ohne mechanische öffnungen von wänden wird sich das jedoch nicht ergründen lassen. und das ist ohne besitzübergang natürlich nicht möglich.

nach einigem hin- und hergeplane steht jedenfalls fest: grundrisstechnisch und flächenmäßig ist das haus geradezu ideal. zwei große garagen mit dachraum, eine etage zum vermieten, zwei zur eigennutzung, ein dachgeschoss als eigengenutztes büro: alles würde bestens passen ...

22
Dez
2005

vorentwurf notarvertrag

[weitere drei monate später ... ]

was nun beginnt, wird sich in den nächsten monaten zu einer reinen nervensache entwickeln. es gibt weitere anfragen von interessenten aus der persönlichen umgebung des besitzers, aus dem umfeld der rechtsanwältin, undsoweiter. wochen und monate des verhandelns, des hoffens und des bangens.

inzwischen wurden uns die eckdaten des wertgutachtens mitgeteilt. der preis ist okay, aber diskussionswürdig. unsere aktuell größte sorge ist, dass der verkauf "öffentlich" wird, und somit die preisspirale der unendlich großen gruppe der interessierten beginnt oder schlimmstenfalls irgendein geld-spielt-keine-rolle-käufer die bühne betritt. da die wohngegend sehr gefragt ist [die meisten häuser verkaufen sich hier innerhalb von zwei wochen] und solche überteuerten käufe hier im prinzip dauernd passieren, ist dieses risiko relativ hoch. und da der zu erwartende kaufpreis sicherlich an unserem absoluten limit kratzen wird, würde ein verkauf über einen makler definitiv unseren finaziellen rahmen sprengen - und der traum wäre aus.

zum glück ist die als vormund des verkäufers bestellte anwältin nach wie vor sehr nett und anscheinend daran interessiert, das haus mit möglichst wenig aufwand nach den für sie vorgeschriebenen regeln zu verkaufen. und diese regeln lauten wie folgt: a) einhaltung des ermittelten preises des wertgutachtens b) abschluß eines notariellen kaufvertrages der anschließend[!] von einem durch das amtsgericht neu zu bestimmenden unabhängigen rechtsanwalt überprüft wird um nachfolgend den vorgang durch eine vom amtsgericht eingesetzte "verfahrenspflegerin" zu genehmigen. oha! auf deutsch übersetzt heißt das: man muß bei der bank den kredit klarmachen um einen kaufvertrag unterschreiben zu können bei dem nicht fest steht, ob er genehmigt wird. mit anderen worten: notar und bank in vorlage ohne irgendetwas verbindlich in der hand zu haben. zusätzlich dauert der ganze spaß eine relativ unbestimmbare zeit, sicherlich aber mehrere monate. macht nix, wir sind ja "erst" fast ein halbes jahr dabei ... *puh*.

jedenfalls liegt seit heute der erste entwurf unseres notars vor. kompliziert verstrickte austrittsklauseln, zeitschienen mit wenn–dann-regelungen und sätze, die kein normaler mensch versteht. egal. alles wird gut ...

2
Aug
2005

"first contact"

... beim ersten telefonat mit dem gesetzlichen vormund des hausbesitzers [rechtsanwältin m. aus d.] bestätigt sich nochmals unsere vermutung, dass das haus seit vielen jahren unbewohnt ist. zusatzinfo: der besitzer war wohl zuletzt 1998 dort und das auch nur für ein oder zwei nächte, um "nach dem rechten zu sehen". das "rechte" sieht in unseren augen allerdings eher nach einer sparversion aus, da die zahlreichen wild gewachsenen bäume mindestens zwanzig jahre alt sein müssten und der garten das grundstück ohne machete schlicht und einfach den zutritt verweigert.

wie bei juristen üblich, sind die restlichen infos sachlich: derzeit wird ein wertgutachten erstellt, das die anwältin aufgrund ihrer vormundschaft zur juristisch ordnungsgemäßen veräußerung der immobilie benötigt. der verkauf könnte dann relativ zeitnah erfolgen. sie würde sich wieder bei uns melden, wenn das gutachten erstellt ist und eine besichtigung mit interessenten anstünde.

netter kontakt, alles hört sich gut an, und vor allem: das bauchgefühl stimmt. kein abgezockter maklerarsch "professioneller" immobilienverkäufer sondern ein angenehmer gegenüber, jemand, der allein schon aufgrund seiner funktion fraglos integer ist. da hier die interessenten bald schlange stehen dürften, ist die größte sorge bei solchen geschichten halt oft, dass man über schwarz gezahltes geld aus dem rennen ist, ohne dass man was davon erfährt schlichtweg vergessen wird, aber hier macht das alles einen soliden eindruck.

es beginnt also die erste zeit des wartens. nur ein paar wochen warten. rückblickend ein guter einstieg zum aufwärmen, denn warten wird in den nächsten monaten unser neues hobby ...
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[am anfang war die angst ...]

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